SPOILER ALERT!

Das zweite Leben des Herrn Roos von Hakan Nesser, Barbarotti #3

Das zweite Leben des Herrn Roos - Håkan Nesser, Christel Hildebrandt

Valdemar Roos, ein Durchschnittslangweiler, knapp 60, gewinnt plötzlich im Toto, kündigt seinen Job und kauft sich in der Einöde ein kleines Häuschen. Dieses wird zu seinem Rückzugsgebiet: Er fährt täglich hin und genießt die Ruhe, denn Frau und Stieftöchter nerven ihn... und er gibt ihnen gegenüber vor, den alten Tagesrhythmus zu haben. Eines Tages entdeckt er ein Mädchen namens Anna, das sein Häuschen als Unterkunft verwendet: Sie war aus einem Drogentherapiezentrum weggerannt. Für einige Tage ist das Leben für beide idyllisch, wären da nicht Valdemars Frau, die Wind von seiner Begleitung erhalten hat, und Annas Ex-Freund.

 

Dies ist ein sehr geradeliniger Roman, der recht langsam startet, es aber dann doch noch schafft, mich in seinen Bann zu ziehen: Vielleicht auch deshalb, weil ich mir bis zum Schluss gewünscht habe, dass die Vorurteile gegenüber Roos doch noch aufgedeckt werden. Jedes von Nessers Büchern hat eine Grundbotschaft. Hier ist es Vorurteil gegen Realität (Roos und Anna), auch die Frage des Abwägens einer Sache oder Person gegen eine andere (Backmann und die Aussage ihres Vaters).

 

Jedenfalls ist dies das erste Mal, dass es keinen haarsträubenden Twist gibt. Dass ungeklärte Fragen bleiben oder auch fragwürdige Schlüsse gezogen werden, ist aber weiterhin ein roter Faden. Weiter zu Barbarotti #5, dem letzten Teil dieser Reihe.